Wenn im Sommer die Tomaten reif, saftig und aromatisch sind, bietet sich ein Tomatenkuchen als perfekte Bühne für diese kulinarischen Stars an. Der sogenannte „Southern Tomato Pie“, eine Spezialität aus den Südstaaten der USA, ist ein herzhafter Gemüsekuchen, der in einer knusprigen Teighülle gebacken wird und mit Tomatenscheiben, Zwiebeln, Kräutern, Käse und oft einer Mayonnaise-Mischung geschichtet wird. Dieser herzhafte Kuchen ist einfach zuzubereiten und lässt sich wunderbar vorbereiten. Serviert wird er warm, lauwarm oder bei Zimmertemperatur – als leichtes Mittagessen, als Brunchgericht, als Grillbeilage oder sogar als vegetarisches Hauptgericht. Sein Geschmack ist frisch, würzig und wunderbar cremig. Im Folgenden findest du das vollständige Rezept sowie viele Tipps, Varianten und Anregungen.
Was ist Tomatenkuchen?
Der Tomatenkuchen nach Südstaaten-Art (englisch: Southern Tomato Pie) ist ein herzhafter, gebackener Kuchen auf einer Teigbasis – meist Mürbeteig – gefüllt mit Tomatenscheiben, Frühlingszwiebeln, frischen Kräutern und einer cremigen Schicht aus geriebenem Käse und Mayonnaise. Die Zutaten werden geschichtet und im Ofen gebacken, bis die Oberfläche goldbraun ist und der Duft von warmen Tomaten, Basilikum und geschmolzenem Käse durch die Küche zieht.
Was ihn besonders macht, ist das Spiel mit Texturen und Aromen: die leichte Süße und Saftigkeit der Tomaten, die Würze des Käses, die Frische der Kräuter und die herzhafte Cremigkeit der Mayonnaise bilden zusammen ein harmonisches, dennoch überraschendes Geschmackserlebnis.
Vollständiges Rezept:
Zutaten
- 1 Mürbeteigboden (selbstgemacht oder fertig aus dem Kühlregal)
- 4 große, reife Tomaten
- 1 Teelöffel Salz
- 3 Frühlingszwiebeln, in dünne Ringe geschnitten
- 120 Gramm gebratener Speck, grob gehackt (optional)
- 1 Teelöffel getrockneter Oregano
- ½ Teelöffel Knoblauchpulver
- Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- ½ Teelöffel Paprikapulver oder Chiliflocken (nach Geschmack)
- ½ Tasse frisches Basilikum, grob gehackt
- 200 Gramm geriebener Cheddar (alternativ Emmentaler oder Bergkäse)
- ¼ Tasse Mayonnaise
- 1 Ei (optional, für bessere Bindung)
Zubereitung
- Ofen vorheizen und Teig vorbereiten
Den Backofen auf 190 Grad Celsius Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Tarte- oder Pieform leicht einfetten. Wenn ein roher Teig verwendet wird, diesen in die Form legen, mit einer Gabel einstechen, mit Backpapier und Hülsenfrüchten beschweren und etwa zehn Minuten blindbacken. Das sorgt für eine knusprige, nicht durchweichte Kruste. - Tomaten vorbereiten
Tomaten waschen, in etwa fünf Millimeter dicke Scheiben schneiden und die Kerne entfernen. Die Scheiben auf Küchenpapier auslegen, leicht salzen und etwa 10 bis 15 Minuten ruhen lassen. Die Feuchtigkeit, die dabei entzogen wird, verhindert eine matschige Füllung. - Würzmischung zubereiten
In einer Schüssel Frühlingszwiebeln, Basilikum, Speck (falls verwendet), Oregano, Knoblauchpulver, Paprikapulver und etwas Pfeffer gut vermengen. Diese Mischung verleiht dem Kuchen Tiefe und Aroma. - Käsecreme anrühren
In einer zweiten Schüssel den geriebenen Käse mit der Mayonnaise vermischen. Wer eine festere Oberfläche bevorzugt, kann ein Ei hinzufügen. Diese Creme sorgt für die typische Deckschicht des Tomatenkuchens und verbindet die Zutaten beim Backen. - Schichten und befüllen
Eine dünne Schicht Käsecreme auf dem vorgebackenen Boden verstreichen. Danach abwechselnd Tomatenscheiben und die Würzmischung in die Form schichten. Mit der restlichen Käsecreme abschließen und glattstreichen. - Backen
Den Kuchen im vorgeheizten Ofen etwa 35 bis 40 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist und leicht blubbert. Eventuell den Rand mit Alufolie abdecken, falls er zu schnell bräunt. - Abkühlen lassen und servieren
Den fertigen Tomatenkuchen mindestens zehn Minuten ruhen lassen, bevor er angeschnitten wird. So festigt sich die Füllung. Der Kuchen kann warm, lauwarm oder bei Zimmertemperatur serviert werden.
Tipps für ein optimales Ergebnis
Einige Details können über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Hier die wichtigsten Hinweise:
- Tomaten unbedingt vorher entwässern, sonst wird die Füllung zu feucht.
- Verwende reife, aromatische Tomaten – am besten aus dem Garten oder vom Wochenmarkt.
- Frisch geriebener Käse liefert ein besseres Schmelzverhalten und intensiveren Geschmack als fertig geriebener Käse aus der Packung.
- Wenn kein Speck verwendet wird, lässt sich mit gerösteten Zwiebeln oder Pilzen dennoch eine würzige Tiefe erzielen.
- Ein Ei in der Käsecreme sorgt für mehr Stabilität und ein etwas festeres Ergebnis.
Varianten und Alternativen
Dieser Tomatenkuchen bietet viele Möglichkeiten zur Abwandlung – ganz nach Geschmack und Vorrat.
Vegetarische Variante:
Lasse den Speck einfach weg. Stattdessen kannst du gebratene Zucchini, Paprika oder Spinat verwenden.
Italienische Variante:
Gib etwas Pesto zur Käsecreme oder ersetze die Mayonnaise durch Ricotta. Mozzarella und Parmesan ergänzen das italienische Aroma perfekt.
Ziegenkäse-Variante:
Ersetze einen Teil des Käses durch Ziegenfrischkäse und streue etwas Thymian darüber. Passt besonders gut zu Cocktailtomaten.
Mit Blätterteig:
Statt Mürbeteig kann auch Blätterteig verwendet werden. Dadurch wird der Kuchen noch etwas leichter und knuspriger.
Low-Carb-Variante:
Ein Mandelteigboden oder ein Boden aus Blumenkohlreis kann für eine kohlenhydratärmere Version sorgen.
Serviervorschläge
Der Tomatenkuchen ist vielseitig und lässt sich an viele Gelegenheiten anpassen.
Als Hauptgericht wird er mit einem grünen Salat, etwas Joghurt-Dip oder Kräuterquark serviert.
Zum Brunch eignet er sich in kleinen Stücken, eventuell zusammen mit Obst, Käse und Brot.
Als Beilage passt er gut zu gegrilltem Fleisch oder Gemüse.
Auch auf einem Buffet macht er sich hervorragend – kalt oder lauwarm.
Für Picknicks oder die Lunchbox kann er in Quadrate geschnitten werden und ist auch kalt sehr aromatisch.
Lagerung und Haltbarkeit
Im Kühlschrank hält sich der Tomatenkuchen, gut verpackt, etwa zwei bis drei Tage.
Er lässt sich gut aufwärmen, am besten bei 150 Grad im Backofen, um die Kruste zu erhalten.
Einfrieren ist möglich, jedoch können Tomaten beim Auftauen etwas weich werden.
Besser ist es, nur übrig gebliebene Stücke einzufrieren, die man später einzeln entnehmen kann.
Herkunft und Tradition
Der Tomatenkuchen nach Südstaaten-Art hat seine Wurzeln in der amerikanischen Hausmannskost. Vor allem in North Carolina und Umgebung wird er in der Tomatensaison gerne zubereitet. Dort ist er Teil einer traditionellen Sommerküche, die einfache, frische Zutaten raffiniert einsetzt.
Das Besondere an dieser Art von Gemüsekuchen ist die Kombination aus würzigem Käse, aromatischem Gemüse und der cremigen Deckschicht mit Mayonnaise – eine typische Zutat der Südstaatenküche. Die Basis des Kuchens ist zwar schlicht, doch durch die Wahl der Zutaten kann er geschmacklich sehr vielseitig sein.
Fazit
Der Tomatenkuchen nach Südstaaten-Art ist ein geschmackvoller, einfacher und dennoch raffinierter Klassiker. Er bringt das Beste aus frischen Sommerzutaten in einem rustikal-eleganten Gericht zusammen. Ob als vegetarische Hauptspeise, Grillbeilage, Partykuchen oder leichtes Abendessen – dieser Kuchen ist so wandelbar wie köstlich. Mit wenigen Zutaten lässt sich ein Gericht zaubern, das Eindruck macht, aber nie überfordert.
Wer saisonal, aromatisch und bodenständig kochen möchte, liegt mit diesem Rezept genau richtig. Es ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie traditionelle Gerichte durch Kreativität und gute Zutaten immer wieder neu entdeckt werden können.