Kohlrabischnitzel mit Kerbel-Zitronen-Sauce – Vegetarischer Genuss mit Frische und Knusper

Kohlrabi gehört zu den unterschätzten Stars der deutschen Gemüseküche. Oft als Rohkost oder Beilage serviert, zeigt dieses Rezept, wie aus der zarten Knolle ein herzhaftes Hauptgericht entsteht – außen knusprig, innen zart. Zusammen mit einer cremigen Kerbel-Zitronen-Sauce wird daraus ein raffiniertes vegetarisches Schnitzelgericht, das nicht nur optisch überzeugt, sondern auch geschmacklich durch feine Kräuternoten und Frische begeistert. Ideal für alle, die sich bewusst ernähren, Fleisch reduzieren möchten oder einfach Lust auf ein neues Gemüsegericht haben. Durch die Panade und das Braten erhält der Kohlrabi eine angenehme Textur, während die Sauce mit ihrer Balance aus Zitrone und Kerbel dem Gericht eine elegante Leichtigkeit verleiht.

Vollständiges Rezept:

Zutaten für 2–3 Portionen

Für die Schnitzel:

  • 2 mittelgroße Kohlrabi
  • Salz zum Kochen
  • 3 EL Mehl
  • 1 Ei (oder pflanzlicher Ei-Ersatz)
  • 4–5 EL Semmelbrösel (Paniermehl)
  • 2 EL geriebener Parmesan (optional)
  • Salz, Pfeffer
  • Öl zum Braten

Für die Kerbel-Zitronen-Sauce:

  • 1 Schalotte
  • 1 EL Butter oder Pflanzenöl
  • 100 ml Gemüsebrühe
  • 100 ml Sahne oder pflanzliche Kochcreme
  • 1 TL Zitronenschale (Bio)
  • 1 EL Zitronensaft
  • ½ Bund frischer Kerbel (alternativ: Petersilie)
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung – Schritt für Schritt

1. Kohlrabi vorbereiten

Schäle die Kohlrabi und schneide sie in etwa 1 cm dicke Scheiben. Bringe leicht gesalzenes Wasser zum Kochen und blanchiere die Scheiben darin für etwa 5–7 Minuten, bis sie weich, aber noch bissfest sind. Anschließend gut abtropfen lassen.

2. Panierstation vorbereiten

Stelle drei Teller bereit: einen mit Mehl, einen mit dem verquirlten Ei und einen mit Paniermehl (optional mit Parmesan vermengt). Die abgekühlten Kohlrabischeiben salzen, pfeffern und zuerst in Mehl, dann in Ei und schließlich im Paniermehl wenden.

3. Schnitzel braten

Erhitze eine Pfanne mit Öl. Brate die panierten Kohlrabischnitzel bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun. Achte darauf, sie nicht zu schnell zu braten – so wird die Panade schön knusprig und der Kohlrabi innen weich.

4. Sauce zubereiten

Die Schalotte fein würfeln und in Butter oder Öl glasig dünsten. Mit Gemüsebrühe und Sahne ablöschen. Die Sauce bei kleiner Hitze köcheln lassen, dann Zitronenschale und Zitronensaft einrühren. Den fein gehackten Kerbel erst kurz vor dem Servieren hinzufügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

5. Anrichten

Die Kohlrabischnitzel auf Tellern anrichten, mit der heißen Kerbel-Zitronen-Sauce übergießen oder separat reichen. Dazu passt ein frischer Salat, Ofenkartoffeln oder Reis.

Warum dieses Rezept funktioniert

Texturvielfalt im Mittelpunkt: Die Panade sorgt für Knusprigkeit, der blanchierte Kohlrabi bleibt zart – ein reizvoller Kontrast im Mund.

Zitrone bringt Frische: Zitronensaft und -schale gleichen die Sahnesauce perfekt aus und sorgen für Leichtigkeit im Geschmack.

Kerbel als aromatisches Highlight: Die feine, leicht anisartige Note des Kerbels bringt Frühlingsfrische ins Spiel und passt wunderbar zum Gemüse.

Tipps für perfektes Gelingen

Kohlrabi nicht zu weich kochen: Beim Blanchieren darauf achten, dass die Scheiben nicht zerfallen – sie sollten stabil bleiben für die Panade.

Panade andrücken: Die Brösel leicht andrücken, damit sie gut haften und beim Braten nicht abfallen.

Zitrone dosieren: Nicht zu viel Zitronensaft verwenden – sonst wird die Sauce zu sauer. Lieber abschmecken und nachjustieren.

Kerbel erst am Schluss: Der feine Geschmack verfliegt bei zu starker Hitze – also frisch gehackt unterheben.

Vegane Variante: Ei durch pflanzliche Milch oder Sojamehl-Wasser-Gemisch ersetzen, Sahne durch Hafersahne oder Sojacreme tauschen.

Varianten & kreative Abwandlungen

1. Mit Kartoffelkruste: Statt Semmelbröseln feine, rohe Kartoffelraspeln verwenden – ergibt eine rustikale Knusperpanade mit zusätzlicher Sättigung.

2. Mit würziger Senfkruste: Ein wenig groben Senf mit dem Ei vermischen – das verleiht dem Schnitzel eine leichte Schärfe und Tiefe.

3. Gefüllte Kohlrabischnitzel: Zwei blanchierte Scheiben mit einer Schicht Frischkäse oder Kräuterbutter dazwischen zusammensetzen und dann panieren.

4. Sauce mit Frischkäse: Etwas Frischkäse oder Ricotta statt Sahne verwenden – für eine etwas dickere, mildere Sauce.

5. Mit anderen Kräutern: Kerbel lässt sich durch Dill, Estragon oder Basilikum ersetzen – je nachdem, was die Küche gerade hergibt.

Serviervorschläge

Zum Mittagessen: Mit Petersilienkartoffeln oder einem bunten Salat servieren – leicht und doch sättigend.

Vegetarisches Menü: Als Hauptgericht in einem vegetarischen 3-Gänge-Menü – z. B. mit einer Suppe vorneweg und Mousse au Chocolat als Dessert.

Für Gäste: Elegant angerichtet auf einem Spiegel aus Kerbelsauce mit gebackenen kleinen Kartoffeln – optisch und geschmacklich ein Highlight.

Aufbewahrung & Haltbarkeit

Im Kühlschrank: Reste der Schnitzel halten sich luftdicht verpackt 2–3 Tage im Kühlschrank.

Zum Aufwärmen: In der Pfanne oder im Ofen bei 160 °C aufbacken – so bleibt die Panade schön knusprig.

Einfrieren: Möglich, aber am besten ungebraten einfrieren – beim Auftauen panieren und frisch braten.

Hintergrund & Tradition

Kohlrabi ist ein Klassiker der deutschen Hausmannskost und war lange ein reines Beilagengemüse. Erst in den letzten Jahren hat das vielseitige Gemüse seinen Weg in die Hauptrolle gefunden – dank vegetarischer und veganer Küchen, die bewusst auf Fleisch verzichten. Die Idee, Kohlrabi wie ein Schnitzel zuzubereiten, stammt aus der Reformküche der 70er-Jahre und wurde durch moderne Zutaten und Panaden verfeinert.

Kerbel wiederum ist ein traditionelles Frühlingskraut – in der französischen Küche wird es oft für feine Saucen und Suppen verwendet. Die Kombination von beidem ergibt ein Gericht, das Leichtigkeit, Eleganz und rustikalen Charme vereint.

Kalorien (pro Portion, ca.):

  • Kohlrabi: 60 kcal
  • Panade + Bratöl: 180 kcal
  • Ei und Mehl: 90 kcal
  • Sauce mit Sahne: 120–150 kcal
  • Gesamt: ca. 400–450 kcal pro Portion

Wer die Sauce leichter zubereitet oder das Gericht mit Salat statt Kartoffeln serviert, kann die Kalorienzahl problemlos reduzieren.

Fazit

Kohlrabischnitzel mit Kerbel-Zitronen-Sauce ist ein vegetarisches Gericht, das zeigt, wie abwechslungsreich fleischlose Küche sein kann. Die Kombination aus cremiger Sauce, frischem Zitronenaroma und knuspriger Panade macht es zu einem echten Wohlfühlgericht – ohne schwer zu sein. Ob als Alltagsessen oder Highlight bei einem vegetarischen Dinner: Dieses Rezept überzeugt mit Frische, Aroma und Textur. Unbedingt ausprobieren!